Eisenhammer: Neues Herz für alte Schmiede
EXTEN. Am Oberen Eisenhammer soll nach dem historischen Vorbild wieder ein Wasserrad mit Schwanzhammer als Herz der Schmiede errichtet werden. Der Bau des Wasserrades ist eines der finanziell größten Projekte der LAG Westliches Weserbergland, die EU-Förderung beschlossen hat. Die Arbeit soll am 1. Dezember beginnen.

Die Wiederherstellung des historischen Zustandes soll es dem Heimatverein ermöglichen, den Besuchergruppen am Oberen Hammer die Schmiedetechnik des 18. Jahrhunderts zu zeigen. Fotos: jan

EXTEN. Am Gebäude des Oberen Eisenhammers in Exten soll nach dem historischen Vorbild wieder ein Wasserrad mit Schwanzhammer als Herz der Schmiede errichtet werden. Einem entsprechenden Leaderprojekt erteilte die Lokale Aktionsgruppe (LAG) Westliches Weserbergland auf ihrer jüngsten Sitzung in Aerzen einstimmig die Zustimmung. Mit diesem Folgeprojekt wird das touristische Angebot der Stadt Rinteln und der Region Weserbergland nach Ansicht des Projektteams wesentlich bereichert.


Der Bedeutung der Eisenhämmer als wertvolle technische Kulturdenkmale wurde in den vergangenen Jahren bereits dadurch Rechnung getragen, dass der Erhalt der Hämmer in der vorherigen Förderperiode durch EU-Mittel im Rahmen der Leaderprojekte finanziell gefördert wurde. Projektträger ist erneut der Verein für Heimatpflege und Kultur Exten e. V.
Der Bau des Wasserrades mit Schwanzhammer ist eines der finanziell großen Projekte der LAG Westliches Weserbergland und wurde in der Projektskizze mit 120 000 Euro Kosten veranschlagt. 55 Prozent der Kosten – 66 000 Euro – werden dabei durch die EU gefördert, jeweils 12 000 Euro steuern die Stadt Rinteln und der Heimatverein bei, mit 10 200 Euro beteiligt sich der Landkreis Schaumburg, 13 800 Euro stellt die Bingo Umweltstiftung zur Verfügung und 6000 Euro macht das Niedersächsische Landesamt für Denkmalspflege locker.

Am Unteren Eisenhammer soll die modernere Technik aus dem Ende des 19. Jahrhunderts präsentiert werden.
Die Wiederherstellung des historischen Zustandes soll es dem Heimatverein ermöglichen, den Besuchergruppen des Industriemuseums „Unterer Eisenhammer“ am Oberen Hammer die ursprüngliche Schmiedetechnik des 18. Jahrhunderts und am Unteren Eisenhammer die modernere Technik aus dem Ende des 19. Jahrhunderts in direkter Gegenüberstellung zu zeigen.
Als zusätzlicher Nebeneffekt wird angestrebt, die vorhandene Turbine zu sanieren oder mit dem Wasserrad einen Generator anzutreiben, um die vorhandene natürliche Energie des Wassers zu nutzen und durch den Verkauf des erzeugten Stromes eigene Gelder zur Erhaltung des Gebäudes zu erwirtschaften. Damit dient die mit der Unteren Denkmalschutzbehörde abgestimmte Maßnahme langfristig auch dem Erhalt der Eisenhämmer und weist nach Ansicht der Projektplaner eine besondere Nachhaltigkeit auf. Mit den Arbeiten soll am 1. Dezember begonnen werden. Der Abschluss der Maßnahme ist für Ende September 2017 geplant.
Die Leader-Mittel der vergangenen Förderperiode für den Oberen Eisenhammer hatte bereits wesentlich zum Erhalt der Baukultur und dieser bedeutsamen historischen Stätte beigetragen. Dem Gebäude des Oberen Eisenhammers drohte damals der Einsturz; dank der Bemühungen des Heimatvereins Exten konnte der Bau aber in den Jahren 2011 und 2012 als Leader-Projekt saniert werden. Das jetzt geplante Projekt des Wasserrades mit Schwanzhammer trägt damit wesentlich zur Nachhaltigkeit dieser Leader-Maßnahme bei und wird als besonderes touristisches Angebot betrachtet, das weiterentwickelt werden soll.