Im Hammer lodern wieder die Feuer.
Mit dem Messerschmied Andreas Gertz (hier im Bild, Bildmitte) aus Porta Westfalica hat sich der Heimatverein Exten einen in Schmiedekreisen bekannten Experten ins Boot geholt.
Nach ersten Sondierungsgesprächen hat sich eine kleine Gruppe von Schmiedeenthusiasten gefunden, um im Eisenhammer regelmäßig zu Schmieden. Die Extener Wolfgang Ehrich, Hartmut Koch und Universalkünstler Christoph Ehleben werden an regelmäßigen Terminen fachmännisch an das Schmiedehandwerk herangeführt. Mit seiner großen Erfahrung leitet Gertz diese Schmiedetreffen und wird dabei tatkräftig von Stefan Müller von der Hattendorfer Schmiede unterstützt.
Am 20.12.2008 war es dann soweit. Die Gruppe traf sich zum ersten "Probeschmieden".
"Messer" aus dem westgermanischen „matizsahsa“, in der Bedeutung „Schneidewerkzeug für Speisen". Versteckt ist in diesem westgermanischen Wort die alte indogermanische Wortwurzel „sax“, etwa lateinisch „saxum“ und italienisch „sasso“, was Felsen oder Stein bedeutet.
- Doch, wie entsteht ein Messer?
Gertz und Müller zeigten sich hervorragend vorbereitet und gaben allen Beteiligten einen ersten Einblick in das Handwerk des Messerschmiedens. Die Schmiede hatten Berge von Fachlektüre, Werkzeuge und Schautafeln im Gepäck. Dann ging die praktische Arbeit an den zwei Essen und den 2 Ambossen los. (Das Wort Esse kommt übrigens vom althochdeutschen "essa" und bezeichnet den Rauchfangtrichter über einer Feuerstelle.) Es wurde erhitzt, geschmiedet, gebogen, gedreht und geschliffen. In der Mittagspause konnte im Backhaus von Bauer Giese bei einer deftigen Wurstmolle gefachsimpelt werden. Nach vielen Hammerschlägen später waren sich am späten Abend dann alle einig: "Anstrengend, aber auch super spaßig. Das machen wir weiter!"
In Deutschland wurde übrigens die traditionelle Berufsbezeichnung "Messerschmied" Ende der 1980er Jahre durch die Bezeichnung "Schneidwarenmechaniker" ersetzt.
Wer sich über diese Aktionen informieren möchte, kann dies über das Kontaktformular.
"Lehrling" Christoph
Blick in den Hammer: Stefan und Christoph beim Schmieden.